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Repräsentanz Mexiko-Stadt

Mexiko hat sich im Laufe der letzten Jahre als Sprungbrett für den nordamerikanischen Markt etabliert. Das 120 Millionen Einwohner-Land wurde zunehmend zu einem Produktionsstandort für die NAFTA und entwickelt sich zu einer Brücke zwischen Europa und Asien.


Strukturreformen machen Weg frei für Investitionen

Solide Staatsfinanzen, niedriges Lohnniveau und die größte Anzahl von Freihandelsabkommen weltweit sind die Basis für Mexikos wachsende Bedeutung als Investitionsstandort. 2013 wurden wesentliche und lang erwartete Strukturreformen realisiert, die insbesondere im Energie- und Infrastrukturbereich erhebliche Investitionen auslösen werden. So endete nach 75 Jahren das Monopol des staatlichen Erdölkonzerns Pemex. Seit Anfang 2015 dürfen ausländische Firmen direkt in die Öl- und Gasförderung investieren.


Starker Handelspartner für Deutschland

Das Handelsvolumen mit Deutschland befindet sich in einem ungebrochenen Aufwärtstrend. Im Jahr 2012 exportierte Deutschland Waren und Dienstleistungen im Wert von 8,9 Mrd. EUR nach Mexiko; 2011 waren es 7,6 Mrd. EUR und im Jahr 2010 6,9 Mrd. EUR gewesen. Deutschland liegt auf Platz 7 der ausländischen Investoren in Mexiko. Nach den USA und Brasilien ist Mexiko der drittgrößte Handelspartner für Deutschland auf den amerikanischen Kontinenten.

Deutsche und europäische Investitionschancen in Mexiko

Seit Jahrzehnten sind hunderte deutsche und europäische Unternehmen in Mexiko tätig. Die neue wirtschaftliche Dynamik in Mexiko, begünstigt durch die Strukturreformen, eröffnet neue Potentiale in vielen traditionell von deutschen Unternehmen besetzten Branchen wie der Automobilindustrie, der Petrochemie sowie den Bereichen Telekommunikation und Infrastruktur im Allgemeinen.

Wir begleiten deutsche und europäische Investoren und Exporteure bei der Umsetzung ihrer Pläne und bieten dafür maßgeschneiderte Finanzierungsprodukte an.

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Alex Wegenast, Büroleiter in Mexiko-Stadt, im Gespräch über 20 Jahre NAFTA und die Reform des Energiemarkts in Mexiko.

Alex Wegenast
Alex Wegenast lebt seit 20 Jahren in Mexiko und hat dort seitdem für verschiedene europäische Banken gearbeitet. Jetzt bringt er sein langjähriges Länder- und Finanzierungsfachwissen bei der KfW IPEX-Bank als Leiter der Repräsentanz in Mexiko-Stadt ein.

Herr Wegenast, Sie sind seit 20 Jahren persönlich in Mexiko und haben vor Ort die Auswirkungen der NAFTA seit ihrer Gründung 1994 erlebt. Welche Effekte hatte das nordamerikanische Freihandelsabkommen bisher auf Mexiko?

NAFTA hatte für Mexiko sehr erhebliche Auswirkungen. Das Handelsvolumen in der Freihandelszone hat sich stark ausgeweitet und viele US-amerikanische, aber auch europäische und asiatische Unternehmen haben in Mexiko Produktionsstandorte aufgebaut oder erweitert. Ganz besonders deutlich kann man den Kapazitätsausbau in der Industriemetropole Monterrey im Norden des Landes beobachten. Hier hat die NAFTA zu einem mehrere Milliarden schweren Volumen alleine an Hermes-gedeckten Finanzierungen geführt, um die dortigen nationalen und internationalen Produktionskapazitäten auszuweiten. Viele tausend neue Arbeitsplätze sind dort und anderswo entstanden. Besonders auffällig ist dies im Bereich Automobilbau und auch im so genannten Maquiladorabereich, in dem vor allem elektronische Geräte wie Fernseher etc. unter besonders günstigen steuerlichen Bedingungen in Mexiko montiert werden.

Nach 75 Jahren endete das Monopol des staatlichen Erdölkonzerns Pemex - seit Anfang 2015 dürfen ausländische Firmen direkt in die Öl- und Gasförderung investieren. Welche Chancen sehen Sie für deutsche und europäische Exporteure nach der Liberalisierung des mexikanischen Energiemarkts?

Entscheidend ist hier, wie die Reformen konkret umgesetzt werden. Es kommt stark darauf an, wie transparent und unparteiisch dieser Prozess empfunden wird. Wenn alles gut läuft, wird ein erhebliches Investitionsvolumen zuerst in der Exploration, später in der Petrochemie und anderen Industrien auf Mexiko zukommen. In der Exploration werden deutsche Unternehmen hauptsächlich als - wenn auch wesentliche - Zulieferer auftreten, in den nachgelagerten Industrien dann aber als Sponsoren.

Sonne, Wind und Wasser - welche Rolle spielen Erneuerbare Energien in dem Erdölland Mexiko?

Bei der Wasserkraft sind die Möglichkeiten natürlich begrenzt. Allerdings sind in den letzten Jahren einige Großprojekte durchgeführt worden, z.B. "El Cajon" und "La Yesca".

Im Bereich Windenergie gibt es in Mexiko eine Menge Erfolgsstorys, und zwar nicht zuletzt deshalb, weil sich in Mexiko einige der besten Windstandorte der Welt befinden. Im Isthmo de Tehuantepec, also an der schmalsten Stelle des Landes, bläst ein Wind, der einem fast Angst macht. Man muss das mal selber erleben. Auch im Norden, in den Staaten Tamaulipas und Nuevo Leon, gibt es erstklassige Standorte. Die meisten dieser Projekte wurden bisher auf PPA-Basis (Power Purchase Agreement), also mit der Unterstützung langfristiger Abnahmeverträge mit Industrieunternehmen, realisiert.

Der Ausbau der Sonnenergie verläuft noch sehr schleppend. Man muss hier berücksichtigen, dass es in Mexiko keine Subventionen gibt, weder für Wind- noch für Sonnenenergie. Aber aufgrund der Standortvorteile tut sich dennoch etwas. Die Investitionskosten für Sonnenenergie sind in den letzten Jahren stark gefallen und versprechen dies auch in Zukunft zu tun. Ich denke, wir sind relativ kurz davor, die ersten privaten und kommerziellen Projekte zu sehen.

Die Repräsentanz der KfW IPEX-Bank in Mexico-Stadt tätigt keine eigenständigen Bankgeschäfte. Ihre ausschließliche Aufgabe besteht in der Unterstützung der Zentrale in Frankfurt.