Pressemitteilung vom 25.09.2019 / KfW IPEX-Bank
KfW IPEX-Bank und LBBW übernehmen gemeinsam Finanzierung eines hocheffizienten Gaskraftwerks für Evonik
- Evonik ersetzt letztes Kohlekraftwerk im Chemiepark Marl durch modernes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk
- Errichtet von Siemens als Generalunternehmer
- Einsparung von bis zu einer Million Tonnen CO2 pro Jahr

KfW IPEX-Bank, LBBW und Siemens Financial Services, der Finanzarm von Siemens, übernehmen die Finanzierung des neuen Erdgaskraftwerks, das Evonik an seinem größten Produktionsstandort in Marl errichten lässt. Das Projektvolumen liegt im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. KfW IPEX-Bank und LBBW beteiligen sich mit jeweils 45% an der Refinanzierung der Leasingvereinbarung zwischen Siemens Financial Services und Evonik. Siemens Gas and Power zeichnen für die Planung und Errichtung des Kraftwerks verantwortlich. Evonik wird die Anlage im Verbund mit den bereits vorhandenen Erdgaskraftwerken betreiben.
Baubeginn ist noch für dieses Jahr geplant, voraussichtlich ab dem Jahr 2022 soll die hocheffiziente und flexible Anlage in zwei Blöcken Strom und Dampf in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen. Der Brennstoffnutzungsgrad der Anlage liegt bei über 90 Prozent. Mit der Errichtung des neuen Gas- und Dampfturbinenkraftwerks beendet Evonik nach mehr als 80 Jahren die Erzeugung von Strom und Dampf auf Basis von Steinkohle in Marl und senkt seinen CO2-Ausstoß um bis zu eine Million Tonnen pro Jahr. Die direkten jährlichen Treibhausgasemissionen seiner Anlagen weltweit werden so um fast ein Fünftel reduziert.
Für Evonik stellt die Modernisierung des Kraftwerksparks einen wesentlichen Baustein für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele des Konzerns dar. Das zentrale Klimaziel von Evonik ist es, seine absoluten Treibhausgasemissionen bis 2025 gegenüber dem Basisjahr 2008 zu halbieren.
Für die KfW IPEX-Bank gehört ein Engagement für Vorhaben, welche dem Umwelt- und Klimaschutz dienen, zu den wesentlichen geschäftspolitischen Grundsätzen. Markus Scheer, Mitglied der Geschäftsführung der KfW IPEX-Bank kommentiert: „Mit der Finanzierung dieses Projekts unterstützen wir zwei bedeutende und traditionsreiche große Industrieunternehmen bei zukunftsweisenden Investitionen in Deutschland, bringen unsere Expertise bei der Finanzierung von hochmodernen und effizienten Kraftwerken zur Sicherstellung einer stabilen und zuverlässigen Stromversorgung ein, und liefern so einen Beitrag zu einer erfolgreichen Energiewende.“
Andreas Sahl, Bereichsvorstand Large Corporates der LBBW, erklärt: „Mit diesem Leuchtturmprojekt unterstreicht die LBBW ihre Leistungsfähigkeit bei anspruchsvollen und hochindividuellen Kundenlösungen. Durch den Kraftwerksneubau wird Evonik seinen CO2-Ausstoß signifikant reduzieren können. Auch im Sinne des Nachhaltigkeitsfokus der LBBW sind wir stolz, durch unsere Beteiligung hierzu einen Beitrag leisten zu können."
„Die Strukturierungskompetenz und die jahrelange Expertise der Siemens Financial Services im Energiesektor erlaubte es, eine auf die Kundenbedürfnisse maßgeschneiderte Finanzierungslösung anzubieten. So konnte das Projekt im engen Schulterschluss mit Siemens Gas and Power, die die Technik und den Service bereitstellen, erfolgreich umgesetzt werden“, sagt Veronika Bienert, CFO der Siemens Financial Services GmbH.
Mit dem neuen Kraftwerk wird für den Chemiepark Marl langfristig eine wirtschaftliche und zukunftsfähige Energieversorgung sichergestellt. Die Anlage hat eine Leistung von 180 Megawatt Strom – damit könnten fast 500.000 Haushalte mit Strom versorgt werden – und kann bis zu 440 Tonnen Dampf pro Stunde erzeugen. Aus dem Dampfverbundnetz des Standorts werden auch zukünftig rund 2000 Haushalte mit Fernwärme versorgt.
Mit Hilfe ihrer hochflexiblen Laststeuerung kann die Anlage außerdem dazu beitragen, schwankende Einspeisungen ins Stromnetz, wie sie bei erneuerbaren Energien häufig vorkommen, auszugleichen – ein weiterer wichtiger und unverzichtbarer Baustein für die Energiewende.
Über die KfW IPEX-Bank
Die KfW IPEX-Bank verantwortet innerhalb der KfW Bankengruppe die internationale Projekt- und Exportfinanzierung. Sie bietet mittel- und langfristige Finanzierungen zur Unterstützung der industriellen Schlüsselsektoren in der Exportwirtschaft, zur Entwicklung der wirtschaftlichen und sozialen Infrastruktur sowie für Umwelt- und Klimaschutzprojekte und zur Rohstoffsicherung an. Sie wird als rechtlich selbständiges Konzernunternehmen geführt und ist in den wichtigsten Wirtschafts- und Finanzzentren der Welt vertreten.
Über die LBBW
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist eine mittelständische Universalbank sowie Zentralinstitut der Sparkassen in Baden-Württemberg, Sachsen und Rheinland-Pfalz. Mit einer Bilanzsumme von 241 Milliarden Euro und rund 10.000 Beschäftigten (Stand 31.12.2018) ist die LBBW eine der größten Banken Deutschlands. Kernaktivitäten sind das Unternehmenskundengeschäft, speziell mit mittelständischen Unternehmen, und das Geschäft mit Privatkunden sowie mit den Sparkassen. Ein weiterer Fokus liegt auf Immobilien- und Projektfinanzierungen in ausgewählten Märkten sowie dem kundenorientierten Kapitalmarktgeschäft mit Banken, Sparkassen und institutionellen Anlegern.
Über Siemens Financial Services GmbH
Siemens Financial Services (SFS) ist der Finanzarm von Siemens. Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein führender internationaler Technologiekonzern, der seit mehr als 170 Jahren für technische Leistungsfähigkeit, Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität steht. Das Unternehmen ist weltweit aktiv, und zwar schwerpunktmäßig auf den Gebieten Stromerzeugung und -verteilung, intelligente Infrastruktur bei Gebäuden und dezentralen Energiesystemen sowie Automatisierung und Digitalisierung in der Prozess- und Fertigungsindustrie. Durch das eigenständig geführte Unternehmen Siemens Mobility, einer der führenden Anbieter intelligenter Mobilitätslösungen für den Schienen- und Straßenverkehr, gestaltet Siemens außerdem den Weltmarkt für Personen- und Güterverkehr. Über die Mehrheitsbeteiligungen an den börsennotierten Unternehmen Siemens Healthineers und Siemens Gamesa Renewable Energy gehört Siemens zudem zu den weltweit führenden Anbietern von Medizintechnik und digitalen Gesundheitsservices sowie umweltfreundlichen Lösungen für die On- und Offshore-Windkrafterzeugung. Im Geschäftsjahr 2018, das am 30. September 2018 endete, erzielte Siemens einen Umsatz von 83,0 Milliarden Euro und einen Gewinn nach Steuern von 6,1 Milliarden Euro. Ende September 2018 hatte das Unternehmen weltweit rund 379.000 Beschäftigte.
Über Siemens Gas and Power (GP)
GP bietet ein umfassendes Portfolio für Energieversorger, unabhängige Stromerzeuger, Betreiber von Übertragungsnetzen sowie die Öl- und Gasindustrie. Mit seinen Produkten, Lösungen und Dienstleistungen adressiert Siemens Gas and Power die Gewinnung, Verarbeitung und den Transport von Öl und Gas sowie die Stromerzeugung in zentralen und dezentralen Wärmekraftwerken und die Stromübertragung. Siemens Gas and Power hat seinen Sitz in Houston, USA. Mit über 64.000 Mitarbeitern ist GP in mehr als 80 Ländern weltweit vertreten und behauptet sich seit über 150 Jahren erfolgreich als Technologieführer für die Energiesysteme von heute und morgen.
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