KfW IPEX-Bank: Gruppenbild Geschäftsführung

     
    Was wir erreicht haben

    Brief der Geschäftsführung

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    das Jahr 2020 war auch für die KfW IPEX-Bank in weiten Teilen durch Corona geprägt.

    In vielen Ländern wurden zum Schutz vor der Infektionsverbreitung Reisebeschränkungen, Einschränkungen von Geschäftstätigkeiten, Schließungen von Schulen sowie Kinderbetreuungseinrichtungen und Ähnliches angeordnet. Insgesamt wurde der Kontakt von Menschen miteinander erheblich reduziert, verbunden unter anderem mit der Folgewirkung auf die Nachfrage für bestimmte Güter und Dienstleistungen, wie zum Beispiel im Flugverkehr.

    Die KfW IPEX-Bank konnte ihre eigene Geschäftstätigkeit während des gesamten Jahres 2020 aufrechterhalten und hat sich schon früh mit den Folgewirkungen – auch im partnerschaftlichen Dialog mit unseren Bestandskunden – auseinandergesetzt. Für unser von Investitionsentscheidungen und daraus resultierendem Kreditbedarf determiniertes Geschäft hatte Corona je nach Branche und Region unserer Kunden unterschiedliche Auswirkungen: Einige Volkswirtschaften haben sehr früh im Jahresverlauf die Auswirkungen verspürt, andere hingegen erst später. Auch konnten gegen Ende des Jahres 2020 einzelne Länder in Asien bereits wieder ihre Wirtschaftsleistung steigern, wohingegen viele Länder bis heute noch massiv mit den wirtschaftlichen Folgen des Virus zu kämpfen haben. Ein ähnlich heterogenes Bild zeigt sich auch bezüglich der verschiedenen Branchen, in denen wir aktiv sind: Die Luftverkehrswirtschaft und die Kreuzfahrtbranche waren und sind sehr stark betroffen. Andere Sektoren haben weniger deutliche Auswirkungen verspürt und wieder andere haben zum Teil sogar einen Nachfrageanstieg erlebt – zum Beispiel die Digitalisierungswirtschaft, die von einer teilweisen Verlagerung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kommunikation in die virtuelle Welt profitierte.

    Mit unseren Kunden haben wir passgenaue Lösungen erarbeitet: So konnten wir großen bonitätsstarken Unternehmen benötigte Liquidität durch neue Kredite und Restrukturierungen bestehender Engagements zur Verfügung stellen. Bei einigen Bestandskunden war es uns möglich, durch individuelle Stundungslösungen schnelle und bankseitig vertretbare Unterstützung zu leisten. Darunter fällt auch die Beteiligung an der gemeinsamen Initiative der Regierungen von Deutschland, Frankreich, Italien und Finnland zur Stundung von Krediten für die gesamte Kreuzfahrtbranche.

    Insgesamt konnten wir unseren Kunden verlässlich zur Seite stehen. Dies dokumentiert unser Neuzusagevolumen in Höhe von 16,6 Mrd. EUR, das wir für Export- und Projektfinanzierungen im Interesse der deutschen und europäischen Wirtschaft zur Verfügung gestellt haben. Dieses liegt zwar bedingt durch die beschriebenen Herausforderungen des Jahres unterhalb des Rekordvolumens von 2019 (22,1 Mrd. EUR), jedoch noch im guten Durchschnitt der Jahre zuvor.

    Dies gelang nicht zuletzt durch unseren Fokus auf Zukunftstechnologien. So finanzierten wir Vorhaben zum Glasfaser-, Breitband- und Mobilfunkausbau sowie den Bau von modernen, energieeffizienten Rechenzentren mit rund 800 Mio. EUR. Das weiterhin sehr hohe Klimabewusstsein in weiten Teilen der Welt reflektiert sich – wie auch bereits in den Vorjahren – in unserem großen Engagement für die Finanzierung von Klima- und Umweltschutzmaßnahmen. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag sowohl für Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung wie auch für die Energiewende und damit eine lebenswerte, nachhaltige Zukunft. Dies dokumentieren besonders die Neuzusagen in Höhe von 2,8 Mrd. EUR der Geschäftssparte „Energie und Umwelt“ nachdrücklich. Diese Summe unterstreicht unseren Anspruch, den Energiesektor in seiner Transformation zu begleiten und länderspezifische Lösungen gemeinsam mit Kunden und Geschäftspartnern zu etablieren. Dabei werden wir neben dem Ausbau unseres Portfolios an Projekten der erneuerbaren Energien auch in Zukunft konventionelle Energieprojekte unterstützen, um saisonal schwankende und wetterabhängige Technologien auszugleichen und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

    Auch intern hatten wir uns mit den Folgewirkungen der Coronapandemie auseinanderzusetzen. Unmittelbar nachdem erkennbar war, dass die Pandemie weitreichende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben wird, haben wir unser Kreditportfolio analysiert und Maßnahmen zur Portfoliosteuerung und zum De-Risking eingeleitet. Damit ist es gelungen, trotz eines deutlich erhöhten Bedarfs an Kreditrisikovorsorge noch ein zufriedenstellendes, leicht positives Jahresergebnis zu erzielen.

    Dies alles dokumentiert, dass 2020 für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein sehr herausforderndes und arbeitsreiches Jahr war – auch begleitet durch coronabedingte Herausforderungen im privaten Bereich, wie bspw. bei der Kinderbetreuung, dem „Homeschooling“ oder der Betreuung von älteren Angehörigen.

    Wir danken daher unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im In- und Ausland ganz besonders. Das Engagement, der Teamgeist, der Zusammenhalt und die Kompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren ein wichtiger Faktor, die KfW IPEX-Bank auch in schwierigen Zeiten als Lösungsanbieter und Kompetenzcenter zu positionieren. Darüber hinaus zeigte sich auch ein enormer Zusammenhalt im KfW-Konzern, den wir beispielsweise in Form der Unterstützung durch ausgelagerte Funktionen in der KfW erlebt haben. Und auch wir haben unseren Beitrag für das Corona-Sonderprogramm der KfW in Form von Personalleihe sowie Übernahme der Ratings für größere Unternehmen für die KfW geleistet.

    Uns macht das zurückliegende Jahr aber auch deswegen so stolz, weil wir unsere Aufgabe, heimische Unternehmen der Exportwirtschaft auf den Weltmärkten zu unterstützen, auch unter den Rahmenbedingungen des „new normal“ erfolgreich erfüllen konnten.

    Auch 2021 möchten wir unsere Position als Spezialbank für die Strukturierung anspruchsvoller Export- und Projektfinanzierungen, deren teilweise Ausplatzierung an Risikopartner wie institutionelle Investoren und Versicherungen sowie als Partner der deutschen und europäischen Wirtschaft weiter festigen. Trotz der Nachwirkungen durch die Coronakrise hält die prognostizierte Entwicklung der Absatzmärkte in Industrie- und Schwellenländern weithin Exportchancen für unsere Kunden bereit. Diese möchten wir begleiten und sehen uns daher auch im laufenden Jahr und darüber hinaus in der Rolle des Unterstützers der heimischen Wirtschaft, deren internationales Geschäft wir mit individuellen Mittel- und Langfristfinanzierungen für Exporte und Auslandsinvestitionen unterstützen werden. Eine selektive Ergänzung des Produktportfolios und der Ausbau der Repräsentanz in Singapur zu einer Tochtergesellschaft mit Merchant-Bank-Lizenz soll zur Intensivierung vorhandener Kundenbeziehungen beitragen bzw. helfen, neue Kunden und Kundengruppen für die Finanzierungen der KfW IPEX-Bank zu erschließen.

    Trotz der anstehenden Herausforderungen und Unsicherheiten blicken wir zuversichtlich und engagiert auf das neue Geschäftsjahr 2021 und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.

    Bleiben Sie gesund.

    Rechtlicher Hinweis:

    Die Ausführungen dieses Online-Geschäftsberichts 2020 basieren auf dem Lagebericht 2020 der KfW IPEX-Bank, den Sie hier downloaden können. Treten bei den mit größter Sorgfalt erstellten Inhalten dieses Online-Geschäftsberichts 2020 Widersprüche oder Fehler im Vergleich zum Lagebericht auf, hat der Lagebericht 2020 der KfW IPEX-Bank Vorrang.